„Wesentlich ist, dass das Kind möglichst viele Dinge selbst entdeckt. Wenn wir ihm bei der Lösung aller Aufgaben behilflich sind, berauben wir es gerade dessen, was für seine geistige Entwicklung das Wichtigste ist. Ein Kind, das durch selbstständige Experimente etwas erreicht, erwirbt ein ganz andersartiges Wissen als eines, dem die Lösungen fertig geboten werden.“
(Emmi Pikler)
Ich verstehe meine Aufgabe als Kindertagespflegeperson darin, jedes Kind dabei zu unterstützen zu einer selbstständigen und gemeinschaftlichen Persönlichkeit heranzureifen. Selbstständig bedeutet in dem Fall nicht „allein“, ich unterstütze und begleite die Kinder selbstverständlich bei ihrem Tun und Handeln.
Ziel meiner pädagogischen Arbeit ist es, den Kindern vorbehaltlos zu ermöglichen, ihre individuellen Fähigkeiten zu erweitern und auszubauen. Die Entwicklung von Selbstbewusstsein, Eigenständigkeit und Identität ist Grundlage jedes Bildungsprozesses.
Ich begleite das Kind liebevoll und achtsam und unterstütze die individuelle Entwicklung indem ich Zeit gebe und Freiräume schaffe.
Anlehnend an die Montessori - Pädagogik befürworte ich die Aussagen „Hilf mir, es selbst zu tun“ (Maria Montessori).
Ich sehe mich als Begleiterin, Vertrauensperson und Spielpartnerin/Animateurin.
Inklusive Arbeit bedeutet für mich, keine Unterschiede zwischen Bildungsstand, Religion, kulturellen Herkünften, Behinderungen, Geschlechtern und Alter zu machen
Für einen respektvollen und würdevollen Umgang ist es mir wichtig, Eltern und Tageskindern auf Augenhöhe zu begegnen und durch Wertschätzung eines jeden Einzelnen die Chancen der Vielfalt optimal zu nutzen.
Ohne eine Erziehungspartnerschaft zwischen Ihnen und mir ist eine pädagogische Arbeit unmöglich. Unerlässlich für eine gute Zusammenarbeit sind Offenheit, Vertrauen, ein wertschätzender Austausch miteinander und das Einhalten von verbindlichen Absprachen, Terminen und Absprachen.
„Wenn Sie mir versprechen, nicht alles zu glauben was ihr Kind von hier erzählt, verspreche ich Ihnen, nicht alles zu glauben was Ihr Kind von Zuhause erzählt“. In diesem Zusammenhang möchte ich Sie an die beidseitige Schweigepflicht erinnern.
Ich biete jederzeit Elterngespräche an. Kurze Infos über den Alltagsablauf erfolgen regelmäßig durch Tür-und-Angel-Gespräche. Scheuen Sie sich nicht, Bedenken und Kritik zu äußern, denn nur so können wir Konflikten und Missverständnissen vorbeugen.
Sprache: Ich spreche viel mit den Tageskindern und begleite mein Tun sprachlich, denn Sprache ist das wichtigste zwischenmenschliche Kommunikationsmedium. Durch Gespräche, Lieder und rhythmische Bewegungen werden die Kinder spielerisch unterstützt und angeregt. Auch das Erlernen von Höflichkeiten wie „Bitte“ und „Danke“ gehören dazu.
Körper, Bewegung und Gesundheit: Körperliches Wohlbefinden ist die Basis für Entwicklung und Bildung. Kinder dürfen sich bei mir drinnen und draußen körperlich ausprobieren, ihre Grenzen erfahren und Hemmungen überwinden. Sie dürfen Barfuß laufen, klettern, springen, balancieren, sich dreckig machen und/oder sich entspannen. Um eine positive Grundeinstellung zur Bewegung zu erreichen, spielen wir ohne Druck!
Grob- und Feinmotorik: Ich gebe ihnen die Möglichkeit (individuell nach Alter und Entwicklung ) Krabbeln und Laufen zu lernen, zum selbstständigen An- und Ausziehen, selbstständig zu essen, Knöpfe und Reißverschlüsse zu öffnen und schließen, mit Pinsel und Stift umzugehen, Perlen aufzufädeln etc.
Musik: Musik fördert die Sprachentwicklung , die Kreativität und das Bewegungsvermögen. Wir singen, regen die Phantasie durch Reime und Tänze an oder wir hören Musik und leiten dadurch Ruhe- und Entspannungsphasen ein. Je nach Stimmung und Tagesablauf wird uns dieser Bereich täglich begegnen. In Zukunft soll es zudem ein Angebot für eine musikalische Früherziehung, welches dann einmal wöchentlich stattfinden soll.
Darstellen und Gestalten: Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt! Gemäß diesem Motto, dürfen die Kinder bei mir basteln, malen, kneten und sich auf die Suche nach Naturmaterialien (der Jahreszeit entsprechend), wie z.B. Kastanien, Gänseblümchen, Zapfen und Blättern machen, mit denen wir dann werkeln.
Mathematik und Naturwissenschaft: Klein aber oho. Kinder sind von Natur aus neugierig, stellen Fragen über Fragen und wollen die Welt begreifen. Hier zählt nicht nur Theorie, sondern auch die Praxis. Ich begleite die Kinder beim Ausprobieren, Experimentieren, Fühlen, Schmecken, Zusammenfügen und Auseinanderbauen! Materialien aus der Natur, der Umgebung, aber auch Bücher, Magneten, Messbecher und Taschenlampen, Bausteine und Puzzle stehen bei mir zur Verfügung.
Soziales Leben: Die Entwicklung von sozialen Kompetenzen ist für ein Miteinander unabdingbar. In der Arbeit mit Kindern sind mir folgende Punkte wichtig:
- Eigensinn und Gemeinsinn
- Meinungsbilder der Kinder
- Stärken der ICH-Kompetenz
- Individualität von Mädchen und Jungen
- Mitbestimmung realisieren
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist mir sehr wichtig, daher koche ich immer frisch. Wir werden gemeinsam backen, „neues“ Obst/Gemüse ausprobieren und vielleicht auch mal selbst etwas pflanzen.
Der Tag beginnt mit einem ausgewogenen Frühstück. Hier wird variiert: Quark, Joghurt, frisches Obst, Gemüse, Schnitten ( selbstgebackenes Brot) und ungesüßte Tees oder Milch.
Das Mittagessen besteht in der Regel aus mindestens 2 Komponenten und bietet den Kindern immer eine Auswahl.
Um 14:00 Uhr biete ich den Kindern noch einen kleinen Snack in Form von Obst, Rohkost, Käsewürfeln oder ähnlichem an.
Das Essen ist stets freiwillig, jedoch lege ich Wert darauf, dass wir alle zusammen am Tisch sitzen. Um den Kindern den Umgang mit ihrem natürlichen Sättigungsgefühl zu lehren, leite ich mit der Zeit an, den Teller zunehmend selbstständig zu befüllen. Die Menge richtig einzuschätzen, wird so schrittweise gelernt.
Der Teller muss nicht leer gegessen werden, wer satt ist, ist satt!
Zu besonderen Anlässen (Geburtstag usw.) steht es den Eltern selbstverständlich frei, einen Geburtstagskuchen, Süßspeisen und Knabbereien mitzubringen (Bitte um Absprache!)
Leidet Ihr Kind unter Lebensmittelunverträglichkeiten oder Allergie, bitte ich Sie, mich rechtzeitig darüber zu informieren.
Sie unterliegen im Fall einer Erkrankung Ihres Kindes der Meldepflicht.
Ich richte mich bei Krankheiten nach den allgemeinen Wiederzulassungsrichtlinien und betreue Kinder erst wieder, wenn sie ohne Medikamente 24 Stunden fieberfrei sind und 48 Stunden ohne Durchfall und Erbrechen.
Wenn sich Ihr Kind während der Betreuung unwohl fühlt (u.a Fieber, Erbrechen, Durchfall) rufe ich Sie an und Ihr Kind muss so schnell wie möglich abgeholt werden.
Grundsätzlich gebe ich den Kindern keine Medikamente. Sollte ein Kind nach einer Krankheit für einen bestimmten Zeitraum Medikamente einnehmen müssen, so benötige ich zwingend eine schriftliche Bescheinigung der Erziehungsberechtigten.
Bei chronischen und allergischen Erkrankungen sowie bei Fieberkrämpfen ist für eine Medikamentengabe durch mich eine schriftliche ärztliche Bescheinigung unerlässlich (siehe Anhang).
Hygiene ist das A und O. Ich leite Kinder dazu an, Taschentücher zu benutzen. Vor den Mahlzeiten waschen wir uns die Hände, nach den Mahlzeiten putzen wir uns die Zähne und waschen unser Gesicht.
Jedes Kind benötigt (der Jahreszeit entsprechend) Wechselwäsche, Regenjacke, Matschhose und Schneeanzug. Windeln und Feuchttücher sind von den Eltern zu stellen. Kinder, die „sauber werden“, brauchen in hoher Anzahl Trainerwindeln, Unterwäsche und Strümpfe/Strumpfhosen.
Der Schritt von der Windel zur Toilette ist für jedes Kind mit großer Anstrengung verbunden. Nur Ihr Kind kennt den richtigen Zeitpunkt. Wichtig ist hier eine gute Zusammenarbeit und eine stressfreie Zeit.
Regeln und Rituale geben Sicherheit und Orientierung und werden mit den Kindern kommuniziert.
Viele Regeln entwickeln und verändern sich und werden mit den Kindern gemeinsam erarbeitet.
- Wir räumen gemeinsam auf
- Wir ziehen die Schuhe aus, wenn wir das Haus betreten
- Wir werfen nicht mit Spielzeug
- Wir nehmen Rücksicht aufeinander
- Wir essen gemeinsam und nur am Tisch
- Wir spielen nicht mit dem Essen
Auch die Eltern haben sich an die Regeln zu halten und beachten die Bring- und Abholzeiten ;)
Rituale gehören zum Alltag. Sie wiederholen sich und bieten Sicherheit und Vertrauen.
- gemeinsam Essen mit Tischspruch
- Morgen- und Abschlusskreis
- geregelte Ruhephasen
- Geburtstage und Feiertage
- Zähne putzen
Mein Erziehungsstil sieht keine religiöse Erziehung vor. Jedoch feiern wir hier Brauchtumsfeste wie Karneval und Halloween, Geburtstage, Weihnachten, Ostern und Feste aus anderen Kulturen wie z.B. das Zuckerfest.
Wir bereiten uns durch Bilderbuchbetrachtungen, Geschichten, Lieder und Dekorationen darauf vor. Natürlich darf das gemeinsame Backen, Basteln und Singen nicht fehlen.
Im Rahmen einer multikulturellen Erziehung sind uns Feste aus anderen Kulturen herzlich Willkommen. Sprechen Sie mich gerne an.
Die Eingewöhnung nach Berliner Modell ist wichtig für Ihr Kind, für Sie und für mich als Tagespflegeperson. Sie läuft im Normalfall über einen Zeitraum von 4 Wochen, unterteilt sich in mehrere Phasen und ebnet den Weg zu einer vertrauensvollen Beziehung. Besonders wichtig ist die Eingewöhnungsgeschwindigkeit.
Primär richtet sich die erste Eingewöhnungszeit nach den Bedürfnissen des Kindes und nicht nach denen der Eltern. Unterstützen Sie diese intensive und sensible Zeit, indem sie folgendes beachten:
- Suchen Sie eine gemütliche Ecke im Raum und verhalten sich passiv
- Reagieren Sie auf Blickkontakt und Annäherung ihres Kindes immer positiv
- Drängen Sie Ihr Kind nicht, sich von Ihnen zu entfernen
- Geben Sie Ihrem Kind einen Vertrauten Gegenstand (Schnuller, Kuscheltier) mit
- Seien sie ausschließlich eine „sichere Basis“ für Ihr Kind
Nach diesen „Schnupperterminen“ folgen Phasen des kurzen „Rückzugs der Bezugsperson“. Die nächste Phase nennt sich „Trennungsübung“: Sie verabschieden sich für eine kurze Zeit, bleiben aber in der Nähe. Der nächste Schritt ist die „Stundenweise Betreuung“ . In dieser Phase bringen sie Ihr Kind zu einer üblichen Zeit, verabreden mit Mir eine Abholzeit und verabschieden sich vom Kind.
Ziel ist es, das Kind nicht zu überfordern. Lässt sich Ihr Kind von mir trösten und zeigt Bindungsverhalten ist die Eingewöhnung abgeschlossen.
Jede Phase wird individuell mit Ihnen besprochen und vereinbart!!
Wo es einen Anfang gibt, gibt es auch ein Ende. Um auch den Abschied von der Kindertagespflege zu einem schönen Erlebnis zu machen, beginnen wir in Absprache mit Ihnen schon frühzeitig und wiederholend mit der Thematisierung. Auch hier sind mehrere Wochen einzuplanen. Wir basteln, singen und feiern am Ende ein Abschiedsfest. Auch hier wird die gesamte Gruppe eingebunden. Zum „Auszug“ aus der Kindertagespflegestelle bekommt das Kind einen Umzugskarton mit persönlichen Dingen überreicht. Im Fokus der Abschiedsphase steht hier die Freude auf das Neue!
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